Liebe WWSchalkers, hier findet ihr mit ein paar Wochen Verzögerung den Bericht vom diesjährigen Jahrestreffen unseres Fanclubs. Geschrieben haben ihn der 1.Vorsitzende Robert und Geschäftsführer Toko. Viel Spaß beim Lesen.

Du meine Güte, schon wieder ein Jahr rum. Und wie schon letztes Jahr steht am Vorabend des 33. Spieltags, der gleichzeitig unser 17. und letztes Heimspiel diesmal gegen den FSV aus Mainz von 1905 beinhaltet, eine Saison kurz vor ihrem Zieleinlauf. Und was für eine!

In der Bundesliga Pfui, am Ende nur Platz 14, mit Müh und Not die 40 Punkte geholt, die wohl beste Phase der zweiten Saison unter Magath am Ende der Hinrunde nach der 0:5 Klatsche auffen Betzenberg,  – im Pokal und International Hui! Gerade in der Champions League dürfen wir Schalker Schokoladenabende und Bierrunden en masse erleben!

Wahnsinn, dieser alte Mann da vorne, letzten Sommer aus Madrid gekommen und von uns sehr skeptisch beobachtet. Weil, leidliche Erfahrungen mit alten Fußballstars haben wir zur Genüge im Laufe der letzten 30 Bundesligajahre sammeln dürfen. Könnt ihr euch noch an Kurt Jara erinnern, z.B.? Aber wie schon vor zehn Jahren, als einer der erfolgreichsten Deutschen Fußballer aller Zeiten auf seine alten Tage zu uns wechselte, schlägt die lebende spanische Legende nach leichten Anlaufschwierigkeiten voll ein. Unser Senior Raul verkörpert als Teamspieler und immer ansprechbarer Weltstar sogar beste Schalker Fußballcharakteristika! Er will tatsächlich immer nur spielen – ohne einen eigenen Ball zu brauchen! Und selbst sein Übersetzer, dieser Ex-T-Shirt-Verkäufer von der medien-sympathischen, leider nur fast pleite gegangenen KGaA aus dem Nahen Osten GEs setzt sich letztlich mit Leistung durch.

Die beiden großen, nennen wir sie mal wertneutral, Baustellen, hatte so aber kaum jemand auf dem Schirm. Am 16. März 2011, noch vor den CL-Viertelfinalspielen gegen Inter Mailand, wird Trainager Wolfgang Felix Magath gefeuert. Grund war ein Schlüsselerlebnis des Aufsichtsrats, an dem auch Clemens Tönnies beteiligt war. (Ha, ich kenn das Schlüsselerlebnis, ging eh nur wieder ums Geld – d. T.)  In der Folge sitzt für unser Gastspiel in Leverkusen am 27. Spieltag Co-Trainer Seppo Eichkorn verantwortlich auf der Bank. An jenem 20. März steht fest, dass Schalke sich gütlich mit WFM verständigt hat dank unseres Sponsors und Gewinner der Übernahmeschlacht um den Konzern mit Porsche, also VW. Und dass als neuer Cheftrainer Ralf Ragnick ab dem 21.03. sich von seiner extrem langen Ehrenrunde endlich wieder auf den ersten Platz auf unserer Bank am Spielfeldrand setzen wird.

Unter dem Ralle seine Regie gelingen fünf ungeschlagene Spiele am Stück, darunter der traurige Spielabbruch in St.Pauli, weil der Linienrichter nen vollen Bierbecher an Kopf kriegt und die beiden schon jetzt legendären Platzfeger gegen Inter Mailand mit dem sagenhaften Torverhältnis von 8:3 für S04 nach 2 x 90 Minuten ohne Verlängerung und Elfmeterschießen! Es entsteht eine neue Euphorie, ein neuer Schulterschluss zwischen Mannschaft und Rängen. WFM mit seiner neuen alten Mannschaft Wolfsburg konnten wir endlich, endlich mal wieder zu Hause mit einem hübschen Jurado-Tor besiegen. Unsere königsblaue Welt ist wieder richtig in Ordnung! Wir alle rechnen uns im CL-Halbfinale gegen Manchester United was aus! Wembley als CL-Endspielort kommt in Sichtweite.

München aber auch. Dort findet im nächsten Jahr das nächste CL-Finale statt und der dortige Platzhirsch, der böse FC Bäh, möchte sich die Chance erhalten, am 19. Mai 2012 dort mitzuspielen. Voraussetzung: se sind qualifi-ciert (bitte mit der richtigen Betonung und leicht lispelnd lesen.) Am besten direkt als Vizemeister der Saison 10/11. Glücklicherweise klappt das nicht. Heute wissen wir, die AG muss 2 x nachsitzen.

Ziemlich doof wäre aber gewesen, wenn der FCS04, der den FC Bäh in der diesjährigen CL locker überlebt hatte, im Finale von Wembley gestanden und vielleicht sogar gewonnen hätte.

Genau dagegen hat ein Mann was. Und der Wurst-Uli heckt einen genialen Plan aus.

Hauptdarsteller: die derzeitige Nr. 1 im Tor der Deutschen Nationalmannschaft. Und die beweist ohne Not mit ihrer Oscarreifen Darstellung in einer eigenen PK am 20. April 2011, dass der Weg nur nach München führen kann. Damit bestätigen sich quasi über Nacht Gerüchte, die sich seit vielen Monaten gehalten haben. Und auch wenn die offizielle Bestätigung für den Wechsel erst am 01.Juni kommt und erst Tage nach dem historischen Pokaltriumph.

Und lassen Wurst-Ulis wirklich genialen Plan gelingen. Wirklich alle Achtung! Denn bei uns allen ist seit dieser PK die Luft raus. Der Torwart hat ganze Arbeit geleistet! Wir verlieren die restlichen Pflichtspiele der Saison – bis auf das Pokalendspiel, wie wir heute wissen.

Aber am Abend des 06. Mai 2011 in Bottrop wussten wir das noch nicht. Da hatten wir auch die echte Befürchtung, dass wir auch das Berliner Endspiel am 21. Mai gnadenlos verlieren würden.

Tja, das in etwa ist der Hintergrund, vor dem das diesjährige Jahrestreffen von World-Wide-Schalke am Abend des 6.Mai 2011 stattfindet.

Gegen 16:00 h ein Anruf. "Hallo Robert". Aber es ist Frederik, der mit Robert und Johannes auf dem Weg von Kiel nach Bottrop sich ausgiebigst den Hamburger Elbtunnel anschauen wollte. Komische Hobbys haben die norddeutschen Schalker! "Wir sind erst um sieben da." "Fahrt vorsichtig!"

Bei allerschönstem Frühsommerwetter traf sich der WWS e.V. wie üblich am Freitagabend vor dem letzten Saisonheimspiel zum gemütlichen Beisammensein – offiziell "Jahrestreffen" genannt. Nach den guten Erfahrungen von 2009 im Forsthaus Specht in Bottrop hatte Micha "der Knipser" Bacher hier erneut die Organisation vor Ort übernommen, einen günstigen Preis für das Buffet herausgehandelt und für uns die "Försterstube" reserviert. Der rustikal und gemütlich eingerichtete Raum hatte exakt die richtige Größe für uns WWSchalkers! Alles bestens angerichtet also für einen lustigen Abend!

Die Gäste trudelten ein wie so oft in den Jahren zuvor from all over the country. Während diesmal leider keiner unserer Auslandsschalker Zeit gefunden hatte, so hatte z.B. Henrik aus Moskau schweren Herzens in letzter Minute absagen müssen, waren der Süden mit Baden  und der Westen mit dem Ruhrgebiet sehr gut vertreten. Punktuelle Norddeutsche und Hessen gaben dem bunten Haufen zusätzlichen Esprit. Allen gemein waren der Durst und der sich langsam aber sicher manifestierende Hunger.

Also machten wir aus der Not des fehlenden einen, eine Tugend des anderen Doktors: Zum offiziellen Beginn um 18:04 Uhr durfte in Ermangelung des 1. Vorsitzenden der 2. Vorsitzende Martin Presch die Anwesenden begrüßen, darunter auch die Ehrenmitglieder Dirk Oberschulte-Beckmann und Klaus Senger nebst Gattin.

Martin, das war eine sehr gute Begrüßung, Du solltest diese Aufgabe fest übernehmen! Wobei Roberts Konsonanten und Vokale auch nicht ohne waren!

Jedenfalls war damit wenigstens schon mal die Getränkeversorgung unproblematisch. Es entwickelten sich an unseren drei Tischen sofort intensive Diskussionen über alle anstehenden königsblauen Themen. Die Gastronomie kümmerte sich derweil um den Aufbau des Buffets und als allen schon das Wasser im Munde zusammenlief, traf um 19:04 Uhr – also zur schönsten aller Uhrzeiten – auch der Präsi samt Sohn und Neffe ein. Eine kurze Ansprache mit besonderer Begrüßung der Ehrengäste, dann konnten sich alle endlich auf das reichhaltige und appetitlich angerichtete Buffet stürzen. Es hat allen richtig gut geschmeckt!

Gegen 20:00 Uhr trafen vier alle uns draußen zum Gruppenfoto – die fröhlichen Gesichter sagen genug über einen wiederum sehr gelungenes Jahrestreffen des WWS e.V. Anschließend ging das doch sehr angeregte Diskutieren weiter, die nun schon fast beendete Saison mit vielen Tief- und einigen extremen Höhepunkten bot ja genug Stoff dafür. Nicht nur die jungen Mitglieder hingen an den Lippen von Klaus Senger, der auf unnachahmliche Art ganz unprätentiös seine Erlebnisse während der aktiven Laufbahn und in den Jahren danach mit den Kameraden aus der Schalker Traditionsmannschaft schilderte. Alle, die ihn so erlebten, freuten sich darüber, dass Klaus auch den zweiten Teil des Wortes "Ehren-Mitglied" annimmt und erneut zu diesem Jahrestreffen erschienen war. Lieben Dank auch seiner Frau! Der Wirt des "Forsthaus Specht" tat auch das seine für die gute Stimmung und ließ auf Kosten des Hauses eine ganz besondere Flasche Himbeergeist öffnen. Hmmmm...!

Quasi zur Halbzeit konnten sich alle Mitglieder von der harmonischen und effektiven Zusammenarbeit des Vorstands selbst überzeugen. Live und in Farbe nahmen der mit Robert, Martin, Rainer, Mom und Toko auch in diesem Jahr fast vollzählig anwesende Vorstand den spontan mündlich gestellten Aufnahmeantrag eines Gastes einstimmig an. Damit ist Steffi aus Bottrop neues WWS-Mitglied!

Im Laufe des Abends gab es außerdem auch die eine oder andere kleine WWS-Pretiose zu bewundern. So haben wir ab sofort einen "Wanderwimpel". 

Das Blöde an unseren Jahrestreffen ist, dass auch Einsteins Relativitätstheorie für uns gilt. Wochenlang drauf gefreut und pünktlich angestoßen, fragen sich alle, warum der Schiri unser jährliches Endspiel pünktlich abpfeifen will. Ja o.k., es waren dann wohl doch mehr als 90 oder 120 Minuten.

Denn irgendwann so ab 10 bis 1/2 11 begann sich dann ganz langsam die Försterstube zu leeren. Kurz vor 01:00 Uhr verließen auch die letzten Aufrechten das Jahrestreffen, schließlich stand ja am nächsten Tag noch ein wichtiges Bundesligaspiel an. Wirklich wichtig nahmen das aber nur die Gäste aus Mainz, die nach ihrem 3:1 den Einzug in die Europa League feierten. Die WWS-Mitglieder vom Jahrestreffen dürften von diesem königsblauen Wochenende eher den schönen Abend in der Försterstube in Erinnerung behalten. Und das ist auch besser so.

Das gilt es noch nachzutragen.

• Robert und Toko haben sich sehr gefreut, endlich mal gemeinsam live ein Spiel gucken zu dürfen. Danke an unseren Jochen aus dem bayerischen Hof für die beiden Sitzer in der Südkurve für "gegen Mainz".
• Der Vorstand hat sich über euer uneingeschränktes Lob für unsere Vorstandsarbeit gefreut.
• Ich, Toko, habe mich (sehr, ja gut.) über ein sehr persönliches Geschenk von Jörg-Peter aus Marl gefreut. Danke!
• Danke an Andrea für den selbstlosen Einsatz Deines Fotoapparillos!
• Danke an alle anderen Bildermacher und –innen.
• Danke an Micha B fürs Klarmachen der Försterstuben.
• Danke den beiden wirklich sehr guten ReFas, die ihren guten Anteil am Gelingen unseres Jahrestreffens 2011 hatten.
• Wir königsblauen Männer sollten öfters einfach mal  auf unsere Frauen und Freundinnen hören. Das könnte Enttäuschungen, falschen Erwartungen, krummen Haltungen und unsinnigen Energieverlusten vorbeugen. J
• WWS ist ein bunter Haufen! Lasst uns den erhalten und erweitern!
• Lasst uns mal darüber nachdenken, ob und wie wir einen zweiten Manuel Neuer verhindern können.
• Heute wissen wir, dass wir nach einem wirklich großen Finale Pokalsieger 2011 sind.

Übrigens, das Endspiel in der Europa Liga findet am Mittwoch, den 09. Mai 2012 statt, dann in Bukarest. Und das nächste DFB-Pokalendspiel ist am 12.Mai 2012 in Berlin. Was uns das wieder kosten wird!

Wir freuen uns auf das nächste Jahrestreffen entweder am 27. April 2012 oder am 04.Mai 2012. Ähm, da nehmen wir doch sehr gerne den 04. Mai!

Glückauf und BWG

Robert und Toko